Der Deutungswandel der Zwangsarbeit in der International Labour Organization (ILO): Eine vergleichstheoretische Perspektive
Résumé
Als soziales Phänomen ist Zwangsarbeit gleichermaßen alt und aktuell. Hierfür ist die International Labour Organization (ILO), die sich seit der Zwischenkriegszeit mit Zwangsarbeit befasst und seitdem das Diskursfeld darüber entscheidend geprägt hat, maßgeblich. Bezog sie das Phänomen während der Zwischenkriegszeit auf Kolonien, stellt sie dieses heute in den Strukturkontext globaler sozialer Ungleichheit. Hier setzt der Beitrag an, der nach den Kontinuitäten und Brüchen der Deutung von Zwangsarbeit in der ILO fragt. Wir wollen zum einen die Historizität der Kategorie Zwangsarbeit im imperialen Kontext der Zwischenkriegszeit zum anderen ihre gegenwärtige globale Verortung diskutieren. Das Phänomen der Zwangsarbeit soll in der Perspektive der Global Historical Sociology behandelt und als ein untersuchungsrelevanter Gegenstand der Arbeits- und Weltgesellschaftsforschung beleuchtet werden. Aus vergleichstheoretischer Sicht wird die Klassifikation der Zwangsarbeit als ein kontingentes historisch-spezifisches Ordnungsverfahren betrachtet und in Bezug auf die Vergleichbarkeit von Zwangsarbeit mit Nicht-Zwangsarbeit diskutiert.
Domaines
Sociologie
Origine : Fichiers produits par l'(les) auteur(s)
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