Präsenzdynamik und -dimensionen der Kultstätte einer Minderheit
Résumé
Die religiöse Landschaft in der Schweiz ist bunter geworden, Migration und neue religiöse Bewegungen mischen das Religionsangebot sichtbar auf - so wird die Thematik zumindest medial gerne vermittelt und die Aktualität religiöser Sichtbarkeit scheint in der Schweiz spätestens seit der ‚Minarett-Kontroverse' evident. Doch die Thematik soll hier etwas anders perspektiviert werden: Der Hindutempel Basel erscheint als Gegenstand für die Untersuchung von Präsenz im Zusammenhang mit religiösen Minderheiten gerade deshalb als geeignet, weil er von einer expliziten Politisierung kaum betroffen ist. So ist Politischer Raum im untersuchten Material zwar präsent aber in keiner Weise dominant. Genau dies lässt den Blick frei auf die subtileren Formen und die ‚normalen', ja allgemeinen politischen Implikationen von Präsenz‚ durch die eine Minorität an der kollektiven Gestaltung von Raum teilhaben kann. Mit diesem vom Islam in der Schweiz scheinbar konträren Fall der Tamilen stellt sich die Frage nach Qualität, Stärke und Dynamik von Präsenz einer Gemeinschaft in der religiös-sozialen Landschaft oder dem Stadtraum und nach deren empirischer Untersuchung.