Dada 1918: Vor- und Nachgeschichte einer Revolution
Résumé
Ausgangspunkt dieses Vortrags ist ein Paradox : Dada wird oft mit der Idee einer Tabula rasa assoziiert, doch gleichzeitig wird es als ein Moment der Kunst- und Literaturgeschichte wahrgenommen. Wie lassen sich beide Aspekte, Traditionsbruch und Einschreibung in die Tradition, zusammen denken ? Dada entstand zunächst 1916, mitten im Ersten Weltkrieg, in Zürich, entwickelte sich 1918 im Kontext der Deutschen Revolution weiter in Berlin. Parallel dazu, sowie in den folgenden Jahren verzweigte sich, vernetzte sich die Dada-Bewegung in New York, Paris, Barcelona, Osteuropa, … und bereits 1919/1920 erklärten einige Dada für tot.
Was ist in diesen Jahren genau passiert ? Welche Rolle spielt (oder eben nicht ?) das Jahr 1918 in Bezug auf Dada ? Ist es überhaupt relevant ? Wie lässt sich diese Spannung zwischen Bruch oder Revolution einerseits und andererseits zeitlicher Entwicklung, Geschichte, ja sogar Historiographie interpretieren ? Diesen Fragen wird in diesem Vortrag anhand von einigen konkreten Beispielen nachgegangen.
1) Dada als Traditionsbruch 2) Dada als Moment der Kulturgeschichte