Weltanschauungsliteratur im Zeichen des Grotesken. Zu Ricarda Huchs Der wiederkehrende Christus. Eine groteske Erzählung (1926) - Archive ouverte HAL Accéder directement au contenu
Chapitre D'ouvrage Année : 2020

Weltanschauungsliteratur im Zeichen des Grotesken. Zu Ricarda Huchs Der wiederkehrende Christus. Eine groteske Erzählung (1926)

Résumé

Der Aufsatz behandelt die 1926 erschienene groteske Erzählung Der wiederkehrende Christus der Schriftstellerin Ricarda Huch. Sie bildet den Abschluss einer Reihe von Prosawerken zu religiösen und weltanschaulichen Fragen, zu der unter anderem die großen Essays Luthers Glaube. Briefe an einen Freund (1916), Der Sinn der Heiligen Schrift (1919) und Entpersönlichung (1921) zählen. Das Interesse an der Erzählung entzündet sich an ihrer besonderen literarischen Form, dem Modus des Grotesken, der in auffälligem Kontrast zum Duktus der vorausgehenden nichtfiktionalen Prosatexte steht. Die Analyse konzentriert sich auf die Spannung zwischen der auf einer dekonstruktiven Logik beruhenden Darstellungsweise des Grotesken und einer der Weltanschauungsliteratur innewohnenden Logik der Synthese. Sie klärt, wie Huchs Erzählung zwischen destruierenden und konstruierenden Momenten vermittelt und zu welchen Aussagezwecken sie die freigesetzten kreativen Potentiale des Textes nutzt. Den Abschluss bilden Überlegungen zur Tragweite der originellen Gattungswahl, insbesondere in Bezug auf das Rollenverständnis der Autorin.
The study deals with Ricarda Huch’s grotesque story Der wiederkehrende Christus (The Recurring Christ, 1926). The text concludes a series of prose works on religious and ideological questions, among them the great essays Luthers Glaube. Briefe an einen Freund (Luther’s Faith. Letters to a friend, 1916), Der Sinn der Heiligen Schrift (The Sense of the Holy Scriptures, 1919) and Entpersönlichung (Depersonalisation, 1921). Interest in the narrative is sparked by its particular literary form, the mode of the grotesque, which stands in striking contrast to the style of the preceding non-fictional prose. The analysis of the story focuses on the tension between the representation of the grotesque based on deconstructive logic and the underlying idea of synthesis inherent in the writings of ‘Weltanschauung’. It clarifies how Huch conveys narrative between destructive and constructive moments and for which purposes she uses the creative potentials released by the text. Conclusions also reflect on the scope of the original and inventive choice of genre, in particular with regard to the author’s understanding of her role.
Fichier non déposé

Dates et versions

hal-02559742 , version 1 (30-04-2020)

Identifiants

  • HAL Id : hal-02559742 , version 1

Citer

Kerstin Wiedemann. Weltanschauungsliteratur im Zeichen des Grotesken. Zu Ricarda Huchs Der wiederkehrende Christus. Eine groteske Erzählung (1926). Anna S. Brasch; Christian Meierhofer. Weltanschauung und Textproduktion. Beiträge zu einem Verhältnis in der Moderne, 18, Peter Lang, pp.559-585, 2020, Berliner Beiträge zur Wissens- und Wissenschaftsgeschichte, 978-3-631-81157-3. ⟨hal-02559742⟩
77 Consultations
0 Téléchargements

Partager

Gmail Facebook X LinkedIn More