Das Problem der Erkenntnis als Problem der Form: Philosophie und Literatur
Résumé
Seit dem späten 18. Jahrhundert leidet die Philosophie an einer "Identitätskrise" und andere Disziplinen bedrohen sie au ihrem eigenen Gebiet. Besonders die Literatur beschäftgt sich seitdem zunehmend mit Fragen, die traditionell zum Tätigkeitsbereich der Philosophie gehörten. Dabei scheint es einen Zusammenhang zu geben zwxischen der Krise der Metaphysik und einer erkenntnistheoretischen Aufwertung der Kunst und besonders der Literatur. So zeigt ein Blick auf Werke wie die von Friedrich Schlegel oder Sören Kierkegaard, dass deren literarischer Stil in philosophischen Erwägungen gründet. Zugleich wird aber auch erkennbar, dass es sich nicht um eine Rivalität zwischen Philosophie und Literatur handeln muss, sondern dass die Literatur als Komplement der Philosophie einspringen kann, um die Grenzen des Sagbaren neu zu ziehen.
Since the late 18 th century philosophy suffers from a “crisis of identity” and other disciplines menace philosophy on her own “territory”. Literature, in particular, deals increasingly with genuinely philosophical questions. There seems to be a close interconnection between the crisis of metaphysics and the epistemological revalorisation of the Arts and namely, of literature. Literature, one might think, is defying philosophy’s competency on issues of knowledge and of meaning. If a closer look reveals that indeed new literary styles of writings such as Friedrich Schlegel’s or Søren Kierkegaard’s find their roots in the crisis of philosophy, it uncovers at the same time that this does not necessarily mean that one has to speak of a “rivalry” between philosophy and literature. Rather one could ask if philosophy, confronted with the problem of the “ineffable”, wouldn’t have to evolve into literature to remain philosophy.