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Chapitre D'ouvrage Année : 2019

Vom Weiterhallen eines Echos über sprachliche Grenzen hinweg

Résumé

Peter Handkes zuerst auf Französisch verfasster und in der Folge von ihm selbst ins Deutsche übersetzter Theatertext Bis daß der Tag euch scheidet oder Eine Frage des Lichts fußt auf einem Dialog mit Samuel Beckett, dem vielleicht berühmtesten Selbstübersetzer der Weltliteratur. So bezeichnet Handke seinen 2007 entstandenen Monolog explizit als ein “Echo” auf Beckett, genauer gesagt auf dessen Einpersonendrama Das letzte Band (1958/1959). Im Rahmen dieses Beitrags soll auf der Grundlage einer Teilanalyse von Handkes französisch-deutschem Stück die Beziehung des österreichischen Selbstübersetzers zu seinem illustren Vorgänger Beckett analysiert werden. Neben der autobiographischen Dimension von Handkes Monolog und den inhaltlichen, intertextuellen Beziehungen der Stücke zueinander geht es auch um die Bedeutung Becketts auf dem Weg Handkes zum (vorübergehenden) Wechsel in die französische Sprache. Die spezielle Verfahrensweise Handkes als Selbstübersetzer soll dabei letztlich von der seines irischen Vorbilds abgegrenzt werden. Während man bei Becketts zweisprachigem Werk von einer zirkulären „cross-linguistic creation“ (Grutman) sprechen kann, handelt es sich bei Handkes Selbstübersetzungen um ein in eine einzige Richtung verlaufendes Weiterschreiben der französischen Erstschrift.
Initially written in French and subsequently self-translated into German, Peter Handke’s Bis daß der Tag euch scheidet oder Eine Frage des Lichts is based on a dialogue with Samuel Beckett, perhaps the most famous self-translator in world literature. Thus, Handke explicitly calls his 2007 monologue an “echo” on Beckett, and specifically on its monodrama Krapp’s Last Tape (1958/1959). On the base of a partial analysis of Handke's Franco-German drama, this contribution analyzes the relationship of the Austrian self-translator to his famous model Beckett. In addition to the plot, the autobiographical dimension of Handke's monologue and the intertextual relations with it’s model, we will discuss Beckett’s role in Handke’s (temporary) change to the French language. In the end, as we will show, Handke's own method as a self-translation should be distinguished from that of his Irish predecessor. While in the case of Beckets bilingual work one can speak “cross-linguistic creation” (Grutman), Handke's self-translations can be conceived as a unidirectional rewriting of the French original.
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Dates et versions

hal-02319490 , version 1 (18-10-2019)

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  • HAL Id : hal-02319490 , version 1

Citer

Dirk Weissmann. Vom Weiterhallen eines Echos über sprachliche Grenzen hinweg: Peter Handkes selbstübersetzerische Begegnung mit Samuel Beckett in ‘Jusqu'à ce que le jour vous sépare’ / ‘Bis daß der Tag euch scheidet’. Fabjan Hafner, Wolfgang Pöckl. … übersetzt von Peter Handke, Philologische und translationswissenschaftliche Analysen, , pp.241-268, 2019, 978-3-7329-0443-3. ⟨hal-02319490⟩
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