An interdisciplinary approach to the current discourse on EU enlargement: cognitive semantic perspectives on Hegemonic (discourse) Analysis [Interdisziplinäre Zugänge zum EU-Erweiterungsdiskurs] - Archive ouverte HAL Accéder directement au contenu
Communication Dans Un Congrès Année : 2019

An interdisciplinary approach to the current discourse on EU enlargement: cognitive semantic perspectives on Hegemonic (discourse) Analysis [Interdisziplinäre Zugänge zum EU-Erweiterungsdiskurs]

Résumé

Kroatien ist als jüngstes Mitgliedsland 2013 der Europäischen Union beigetreten. Slowenien, ebenfalls eine ehemalige jugoslawische Teilrepublik, ist seit 2004 EU-Mitgliedstaat; Rumänien und Bulgarien wurden 2007 aufgenommen. Heute zeigt die politische Karte Europas im Südosten des Kontinents indes eine ‚Leerstelle', die sich von der östlichen Küstenlinie des adriatischen Meeres weit ins gebirgige Landesinnere hineinzieht-dabei handelt es sich um die sogenannten Westbalkan-Staaten, die (noch) nicht dem europäischen Staatenverbund angehören: Albanien, Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Montenegro, Nordmazedonien (Umbenennung im Februar 2019) und Serbien. Bereits auf dem 2003 auf der nordgriechischen Landzunge Sithonia abgehaltenen Westbalkan-Gipfel-hier gab die EU das (sogenannte) "Versprechen von Thessaloniki", mit Aussicht auf Kooperation und Mithilfe bei der ‚Europäisierung' der betroffenen Staaten-wurde den Westbalkanländern eine EU-Mitgliedschaft in Aussicht gestellt. Vor dem Hintergrund krisenbedingter Verhandlungsunterbrechungen (Finanzkrise, Flüchtlingskrise, Brexit-Krise) und periodischer Aufmerksamkeitsverschiebungen seitens der EU, finden indes jährlich, seit 2013, die sogenannten Westbalkan-Konferenzen statt, die sich dezidiert mit aktuellen Begebenheiten in der Region befassen. Dies geschieht mit Blick auf eine mögliche EU-Erweiterung, die-mit der Zeit-aus Sicht (zumindest) mancher Staaten auf dem Westbalkan jedoch immer unrealistischer zu werden scheint. Seit die EU Anfang des Jahres 2018 eine Strategie vorgelegt hat, die zunächst Serbien und Montenegro einen an die erfolgreiche Umsetzung wirtschaftlicher, politischer und rechtsstaatlicher Reformen geknüpften Beitritt im Jahr 2025 ermöglichen könnte, lässt sich in der deutschsprachigen Presse eine konjunkturelle Belebung des EU-Erweiterungsdiskurses ausmachen. Dabei stechen bestimmte Diskursstränge hervor, die unterschiedliche Themen perspektivieren und rekurrente Sprachmuster abbilden. Neben den jüngsten Diskussionen um einen Gebietsaustausch zwischen Serbien und Kosovo, dem im Lichte der neuen Seidenstraße brisanten Thema des geopolitischen Einflusses Chinas, der vermeintlichen Überschätzung der Gestaltungsmacht Russlands in der Region oder Vergleichen mit früheren EU-Erweiterungen (2007, 2004) werden unter anderem lokalwirtschaftliche, lokalpolitische oder sicherheitstechnische Fragen in den Blick genommen. Während es für die Europäische Kommission, die als ein entscheidender Diskursakteur hegemoniale Impulse auszusenden scheint, derweil um die Frage nach "Stabilitätsexport oder Instabilitätsimport" geht, scheinen sich die Westbalkan-Staaten in diesem Diskursgeflecht nur schwerlich aus dem schon in den 1990er Jahren von Maria Todorova (1997) analysierten„Balkanismus-Diskurs“ befreien zu können. Mit 'Balkanismus‘ bzw. dem ‚Gespenst des Balkans‘ verweist Todorova auf ein vom Westen über zwei Jahrhunderte hinweg (diskursiv) geschaffenes Vorstellungsgeflecht, das die südosteuropäische Balkanhalbinsel (im Sinne einerAnalysekategorie)systematisch als rückständig, primitiv und barbarisch stigmatisiert. Bis heute zeige sich dieses Konzept beharrlich in journalistischen und semi-journalistischen Texten.
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Origine : Fichiers produits par l'(les) auteur(s)

Dates et versions

hal-02288706 , version 1 (20-11-2019)

Identifiants

  • HAL Id : hal-02288706 , version 1

Citer

Johannes Dahm. An interdisciplinary approach to the current discourse on EU enlargement: cognitive semantic perspectives on Hegemonic (discourse) Analysis [Interdisziplinäre Zugänge zum EU-Erweiterungsdiskurs]. 3rd DiscourseNet Congress DNC3 | ALED: Knowledge and power in a polycentric world. Discourses across languages, cultures and space, Sep 2019, Gennevilliers (Site) - Université de Cergy-Pontoise, France. ⟨hal-02288706⟩
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