Die Schießregister und die Entwicklung der regionalen sportlichen Netzwerke der Stadt Nördlingen (1464–1585)
Résumé
Dass die umfangreiche Sammlung von Einladungen zu Schützenfesten (den sogenannten Schützenbriefen) im Stadtarchiv Nördlingen liegt, erklärt sich nicht nur dadurch, dass die Stadt im Ries eine zentrale Lage in den oberdeutschen Städtenetzwerken einnahm, welche zwi-schenstädtische Schützenfeste im 15. und 16. Jahrhundert veranstalteten, sondern auch, dass die Archiverhaltung für die empfangenen Briefe dieser Jahrhunderte außergewöhnlich gut ist. Dennoch ist eine weitere Gattung für die Untersuchung der sportlichen Netzwerke viel seltener herangezogen worden: die Schießregister, oft Schützen-oder Schießbücher genannt. Solche Register sind generell weniger erhalten als die Einladungen, insbesondere weil Briefe in Hunderten von Exemplaren produziert wurden, wobei Schießregister prinzipiell nur im eigenen Archiv aufbewahrt wurden. Dennoch ist im Stadtarchiv Nördlingen mit fünf kompletten Registern für den Zeit-raum von 120 Jahren wohl die ergiebigste Reihe an Schießregistern überliefert, die nur mit den Beständen aus Augsburg, mit allerdings nur vier zwischen 1470 und 1567 entstandenen Schützenbüchern, zu vergleichen ist. Selbst wenn sich nicht alle verzeichneten Ereignisse auf die wichtigsten in Oberdeutschland veranstalteten Schützenfeste beziehen, tragen sie zu einer Kenntnis der Feste bei, wie sie tatsächlich stattgefunden haben.
This article analyses the registers of several shooting contests held in the Imperial City of Nördlingen in Southern Germany. The study enables not only to explain the evolution of shooting contests during the 15th and 16th centuries, that is the registration process and the evolving performances, but is also a study of the evolution of sportive networks during the late Middle Ages and the Renaissance. The city archives of Nördlingen offers the widest corpus of such registers throughout 120 centuries, and can be compared in this matter only with the city archives of Augsburg.
Cet article analyse un genre documentaire singulier : les registres de tireurs lors des concours d'arbalétriers et arquebusiers aux XVe et XVIe siècle. Entre 1464 et 1585, près de sept concours organisés à Nördlingen sont enregistrés, fournissant le nom et l'origine des tireurs, leurs performances ainsi que la répartition des prix. à travers cette étude, l'article démontre l'évolution des pratiques d'enregistrement, mais aussi des performances sportives. C'est également un paysage changeant des réseaux urbains et territoriaux du Saint-Empire qui apparaît.
Origine : Accord explicite pour ce dépôt
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