Die Denkmalstraße in Niederschwedeldorf : Wenn Völkerverständigung das touristische Image eines Dorfs poliert
Résumé
Im niederschlesischen Niederschwedeldorf hat ein deutscher Heimatvertriebener mit mühsamer Handarbeit und unermüdlichem Engagement an der Restaurierung zahlreicher Denkmäler gearbeitet. Zwischen 1998 und 2014 renovierte er über 30 Bildstöcke oder Kreuze, die seit langem dem Verfall zum Opfer fielen. Der gebürtige Niederschwedeldorfer involvierte in seinem Vorhaben so viele einheimische Helfer, dass aus dem Projekt eines einzelnen Menschen bald das Werk eines zu diesem Zweck gegründeten Vereins wurde. Schritt für Schritt entwickelte sich eine Straße der Denkmäler, die heute viel beachtet und von offizieller Seite unterstützt wird. Dem Dorf gibt diese Route ein attraktiveres Bild, das auf die vielen Heimwehreisenden einen starken Eindruck macht. Der Impulsgeber für die Zusammenarbeit von Deutschen und Polen wurde gleichzeitig mit dem polnischen und dem deutschen Verdienstorden geehrt. Einem anonymen Dorf in Niederschlesien wurde mit dem dezidierten Einsatz eines deutschen Heimatvertriebenen im Sinne der deutsch-polnischen Völkerverständigung ein neues Selbstbild gegeben, das von vielen Einwohnern geschätzt wird.
Dieser Beitrag soll ans Licht bringen, wie in einem von gegenseitigem Misstrauen geprägten Dorf Deutsche und Polen mit einer gemeinsamen Arbeit frühere Feindseligkeiten überwinden konnten. Dabei wird betont, inwiefern die Völkerverständigung Bestandteil des Stadtmarketings werden kann, in einer Region, wo die deutschen Heimwehreisenden das Gros der Touristen bilden.